Der Boden unter den F?ssen

1916 in einem Dorf in den Ardennen: Zwischen der franz?sischen Lehrerin und einem Offizier der deutschen Besatzungsarmee hat sich eine heimliche Liebe entwickelt, die nach kurzer Zeit durch die Kriegsereignisse getrennt wird. Erst 1982 offenbart sich die unverheiratet gebliebene Mademoiselle Adrienne, nun 93, ihrer Gro?nichte Marie. Weitere 30 Jahre sp?ter erinnert sich Marie an viele Tage ihrer Kindheit, die sie bei der Gro?tante verbrachte. Wie in einer Abfolge von Filmsequenzen entfalten sich vor ihrem inneren Auge Szenen mit dieser aus der Zeit gefallenen Tante, ihren bizarren Ritualen und nicht enden wollenden Erz?hlungen vom Krieg und von den Deutschen. So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, so verbindet sie doch eine erstaunliche Gemeinsamkeit. Warum ist die Nichte sp?ter als junge Frau gerade in Deutschland gelandet? Hat sie vielleicht, ohne es zu ahnen, einen heimlichen Plan der Tante erf?llt, den diese so in sie einpflanzte wie die Liebe zur Sprache und die Angst, einen Bleistift auf den Boden fallen zu lassen?

Peter Sloterdijk ist einer der wichtigsten zeitgen?ssischen Philosophen. Immer wieder hat er mit seinen Ideen ?ffentliche Diskussionen angeregt. Peter Trawny, der Sloterdijk schon als Student gelesen hat, besuchte den Philosophen im Mai 2019 in einem kleinen Dorf in S?dfrankreich. Das Ergebnis dieser Begegnung ist ein Gespr?ch unter anderem ?ber das Verh?ltnis von Philosophie und Biographie. Sloterdijk erl?utert pers?nliche Aspekte seines Denkens, die stets philosophische Bedeutung beanspruchen. An vielen Stellen h?rt der Leser das Echo einer einzigartigen Land- und Ortschaft; eine heiter-gelassene Stimmung, die ernste Themen nicht vermeidet, ist ?berall zu sp?ren. Und so wird schlie?lich klar, was Philosophie nicht nur f?r Sloterdijk ist.

Ora et Labora – das sind zwei wichtige Bestandteile der benediktinischen Ordensfr?mmigkeit. Bei Pater Christoph aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz kommt eine dritte hinzu: das Pilgern. Obwohl er das rege Wallfahrts-Treiben t?glich direkt vor seiner Haust?re miterleben konnte, war es ihm nie in den Sinn gekommen, selbst auf Pilgerreise zu gehen, bis ihn sein Weg nach V?zelay, der bekannten franz?sischen Station am Jakobsweg, f?hrte. Von diesem Tag an stand sein Vorhaben fest: per Fahrrad ?ber Genf-Lyon-Le Puy quer durch das franz?sische Zentralmassiv und ?ber die Pyren?en bis nach Puente la Reina zu fahren und von dort auf Schusters Rappen bis Santiago de Compostela zu wandern. Der bisher an die Gemeinschaft des Klosters gew?hnte Ordensmann erf?hrt dabei die Freuden und Leiden eines der Natur ausgesetzten Pilgerlebens. Gute Beobachtungsgabe f?r die kleinen Dinge am Wegesrand gepaart mit einer geh?rigen Portion Humor und seine beneditkinische Spiritualit?t, die unaufdringlich immer wieder zwischen den Zeilen durchscheint, machen seinen Pilgerbericht zu einem vielschichtigen Lesevergn?gen, das tief in die Faszination des Jakobsweges eintauchen l?sst.

Deutschland ganz unten, Deutschland ganz oben – und mittendrin: Stuckrad-Barre, mit Stift, Papier und Kamera. Im Jahr 2001 brachte er Deutsches Theater heraus, den «Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der ?ffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag» (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Portr?ts, Erz?hlungen, Mono- und Dialoge – ein Sittengem?lde unserer Zeit. Erstaunlich, wo ?berall Stuckrad-Barre mit Notizblock und Fotoapparat auftaucht, beeindruckend, wie nah er dran kommt, erhellend, was er dabei zu Tage f?rdert: Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet er Momente der Wahrheit inmitten von Vorg?ngen, die genau diese verschleiern sollen. Einen Schwerpunkt bildet diesmal die Politik: Stuckrad-Barre begleitet Michael Naumann, Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Guido Westerwelle im Wahlkampf, beobachtet mit Hans Magnus Enzensberger Kundgebungen in Bayern – und bei Obamas Rede an der Siegess?ule steht der Autor nat?rlich mitten im Gedr?nge. Er schaut Fernsehen mit Dieter Hildebrandt, mietet sich in Udo Lindenbergs Hotel ein, um dessen Comeback mitzuschreiben; er l?sst sich von Herlinde Koelbl fotografieren, von Alexander Kluge filmen, und er versucht, mit G?nter Grass zu diskutieren. Und so entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar, aus vielen Texten eine Gro?erz?hlung, und wir sehen: Das ist die Zeit, in der wir leben, das sind die Dinge und Personen, die uns bewegen – das sind dann wohl: wir. Beschrieben von Benjamin von Stuckrad-Barre, dem Chronisten unserer Gegenwart.

Corona ist in aller Munde und hat unsere Welt auf den Kopf gestellt. Aber letztendlich wird zu wenig darauf geguckt, wie die Menschen damit konkret umgehen. Das macht jetzt Mahmud Majid in seinem Buch «Unsere Welt unter der Corona-Lupe». Darin zeigt er Fallbeispiele auf, wie eine Familie und ihre Angeh?rigen bzw. Nachbarn mit dieser Gesundheitskrise umgehen. Besonders authentisch wird das dadurch, dass er Dialoge hierf?r einsetzt. So ist man sehr nahe an den Gef?hlen dran. Er zeigt unter anderem auf, wie kreativ sich die Leute vor der Ansteckung sch?tzen, dass es kontroverse Meinungen zu dem Thema gibt und wie vor allem ?rmere unter dem Virus leiden. Endlich ein Buch, das sich nicht nur um wissenschaftliche Fragen, sondern um die Menschen k?mmert.

Was nützt die Liebe in Gedanken? Frühling 1925: Als Fritzi in Berlin ankommt, bringt sie nicht mehr mit als ein gebrochenes Herz, eine Reiseschreibmaschine und einen Traum: bei der UFA Drehbücher schreiben. In der schillernden Metropole findet sie sich schnell in einem Kreis von Malern, Schriftstellern und Musikern wieder, die das Leben und die Kunst feiern. Und dann trifft sie einen Mann, der alles für immer verändern wird. In einem Café unter den Linden.

Sie kennen das vielleicht auch: Eigentlich l?uft es ganz gut – im Job, in der Familie, im Freundeskreis. Eigentlich gibt es keinen Grund zum Jammern. Eigentlich. Aber in einer ruhigen Minute merkt man, dass vieles im Alltag mehr Last als Lust ist. Die Lebensfreude ist an irgendeinem Punkt abhandengekommen. Wie kann man sich Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zur?ckerobern? Was kann man aus Krisenzeiten lernen? Was ist n?tig, damit man wieder unter der Dusche singt? Patricia K?ll zeigt in ihrem Buch, worauf es dabei ankommt: zu erkennen, wer man ist, was man vom Leben erwartet und mit Disziplin an sich selbst zu arbeiten. Mit praktischen Tipps und ?bungen, die Sie leicht in Ihren Alltag integrieren k?nnen, bekommen Sie hilfreiche Impulse f?r ein gutes Leben. Zahlreiche Menschen, darunter prominente Pers?nlichkeiten wie Malu Dreyer und Anja Gockel erz?hlen ganz privat ?ber schwere Zeiten ihres Lebens, was sie daraus gelernt haben und wie sie heute f?r sich selbst sorgen. Denn Lebensfreude f?llt nicht vom Himmel, aber Sie k?nnen sie aktiv gestalten – mit 17 praktischen Regeln f?r mehr Zufriedenheit, die Patricia K?ll f?r dieses Buch zusammengestellt hat.