Zwei Schwestern: die ?ltere das bewunderte Vorbild an Lebenserfahrung und Wissen, die j?ngere eine wichtige Erinnerung an Lebensfreude und naiv-kindlicher Unbeschwertheit. Einst ein eingespieltes Team mit gemeinsamen Erlebnissen und Ideen, mit geteilten Geheimnissen und W?nschen. Bis etwas sie auseinandertreibt. Denn jetzt trennt sie die geschlossene Kinderzimmert?r. Die gro?e ist drinnen, die kleine drau?en. Dazwischen ein Sehnen, eine Suche – nach Perfektion, Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung: Magersucht. Behutsam und ber?hrend zeigt Sarah Michaela Orlovsk? in kurzen, monologischen Abschnitten das unerm?dliche Bem?hen eines M?dchens, jenen Abgrund zu ?berbr?cken, den diese Krankheit immer tiefer zwischen sie und ihrer ?lteren Schwester gr?bt. Zeigt ihr Ringen um Verstehen, ihre Versuche, die Schwester wieder zu Lebensfreude und Frohsinn zu f?hren, zeigt aber auch Ratlosigkeit, Ohnmacht und Wut. Kinder- und Jugendb?cher zum Thema Magersucht gibt es bereits einige, der ober?sterreichischen Autorin gelingt aber ein ganz besonderer Kunstgriff: Indem sie nicht auf die Betroffene selbst, sondern auf eine sehr nahestehende Person fokussiert, wird auf eindr?ckliche Weise klar, was eine Krankheit dieser Intensit?t mit einem ganzen Gef?ge wie einer Familie macht, gibt Einblicke auf vielen verschiedenen Ebenen und erm?glicht so Verst?ndnis auf jeder Seite.
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