Oswald Kollreider – Maler, Grafiker, Reisender Stets auf der Suche nach neuen Eindr?cken Oswald Kollreider (1922–2017), in St. Oswald geboren, Stilvertreter der expressiven figurativen Kunst, gilt als eine Institution in der ?sterreichischen Moderne der Nachkriegszeit. Er beherrschte fr?h die Technik des Sgraffito f?r die k?nstlerische Gestaltung von Fassaden und z?hlt somit zu den ersten Vertreter*innen dieser Kunstform im Tiroler Raum. Genauso ausdrucksvoll wie seine Kunst gestaltete Kollreider auch sein Leben. Seine Karriere begann in den 1950er-Jahren im Ruhrgebiet und entfachte in ihm eine zeitlebens umfassende Reiset?tigkeit, die ihn unter anderem auf Expeditionen in die Region des Himalayas und nach Afrika f?hrte. Seine Eindr?cke aus aller Welt – festgehalten in ?l, Tempera und Aquarell – laden zum Mitreisen ein. Alltagsstudien und Portr?ts aus dem Arbeiter*innen- und B?uer*innenmilieu, Landschaftsskizzen und religi?se Motive: Oswald Kollreiders Werke sind kontrastreich, farbgebend, abstrahierend – und lassen sich keinem singul?ren Narrativ unterordnen. Eine un?berschaubare Anzahl an ?ffentlichen nationalen und internationalen Auftr?gen unterstreicht seine individuelle Positionierung als Maler und Grafiker. Ein vielschichtiger K?nstler, dessen Lebenswerk es zu entdecken gilt Kollreiders Lebenswerk, das anl?sslich seines 100. Geburtstag in einer Monografie erscheint, ist keine Retrospektive, sondern eine M?glichkeit: verschiedene Perspektiven und Einblicke in das berufliche und private Leben des K?nstlers zu gewinnen. Der gleichnamige Germanist und Nachlassverwalter Oswald Leonhard Kollreider beginnt die Monografie mit pers?nlichen Notationen und Ansichten. Durch den Hauptteil begleitet die Kunsthistorikerin Eleonora Bliem-Scolari mit Beschreibungen von Kollreiders Gesamtwerk. Private Einblicke aus dem Familienbereich des K?nstlers, gemischt mit einem distanzierteren, auf Recherchen basierenden Blick f?hren durch die biografischen und kunsthistorischen Stationen im Leben des Malers. In einem Beitrag widmet sich Leo Andergassen dem sakralen Werk Kollreiders, das in seinem Schaffen einen besonderen Stellenwert einnimmt. Zahlreiche Abbildungen vollenden diese bibliophile Hommage an Professor Oswald Kollreider.
